Kunstverein Familie Montez

Ausstellungen, Performances, Konzerte und Partys – Der Kunstverein Familie Montez vermittelt zeitgenössische Kunst nach einem sympathischen, sagen wir mal alternativen Konzept: Künstler ist gleich Künstler, so darf hier darf eigentlich jeder ausstellen, hauptsache „ernsthaft“ und „enthusiastisch“. In den Pfeilern der alten Honsellbrücke am Rande des Frankfurter Hafenparks verirren sich auf rund 1000 Quadratmetern die unterschiedlichsten Menschen ziemlich jeden Alters. Charmant eingerichtet spiegelt zusammengetrödeltes Mobiliar Sessel, Sofas und Stühle aus unterschiedlichen Stilen verschiedener Jahrzehnte wieder, sodass Spaziergänger auch gerne mal ganz gemütlich auf einen Filterkaffee und ein selbstgemachtes Stück Kuchen in diesem „Ankerpunkt eines sich neu entwickelnden Viertels“ einkehren.

Gewölbte Decken, raue Wände und provisorische Strom- und Wasseranbindung. Als Mirek Macke (Jahrgang 1959) von der Stadt die Räumlichkeiten angeboten bekommen hat, war der ganze Laden nichts als Rohbau. Keine Toiletten, keine Leitungen. Was der Pole daraus machte, ist mittlerweile eine der wahrscheinlich coolsten Locations der Stadt geworden. Das Programm ist extrem vielseitig, künstlerisch wie auch musikalisch. Da ist garantiert für jeden was dabei, sei es der entspannte Jazzklaus oder der zappelnde Technohannes.

Entstanden ist der eingetragene Kunstverein Familie Montez 2007 im Städelhof durch Mirek Macke, den Kopf des Hauses, und Anja Czioska. Beide haben Kunst studiert, Macke an der Städelschule bei Hermann Nitsch und Czioska an wechselnden Instituten. Es entwickelte sich eine Art Szeneort zunächst in der Innenstadt, der eine wichtige Rolle im Frankfurter Kulturleben einnahm, im Frühjahr 2012 jedoch aus der Breiten Gasse ausziehen musste. Es folgten Wanderausstellungen mit Titeln wie „Wurzeln weit mehr Aufmerksamkeit widmen“ und „Montez im Exil“, die in Städten wie Weimar, Leipzig, Köln, Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe und Berlin gezeigt wurden. Nach zwei Jahren ohne festes Domizil bot die Stadt Macke schließlich die Örtlichkeit unter der Brücke an, in die das Kollektiv aus 30 Künstlern, Kunstinteressierten und Studierenden schließlich einzog. Das neue Zuhause wurde mit der Luminale 2014 feierlich eröffnet, im selben Jahr wurde der Verein für seine Leistungen mit dem Stadtteilpreis Frankfurt ausgezeichnet.

Seit dem ist die Honsellbrücke neuer Schauplatz für gegenwärtige und moderne Kunst ungefähr aller Art, sprich Fotografie, Malerei, Zeichnung, Installation und und und. Da Macke und seine in diesem Sinne „Familienmitglieder“ ja auch selbst künstlerisch tätig sind, entsteht stets amüsantes Vorschaumaterial, in dem sich der 57-jährige, weißbärtige Direktor mit seiner Sippschaft, ausstellenden Künstlern oder seinen zwei Boxerhunden oft humorvoll wie kreativ in Szene setzt. Die Kunstfreunde sind außerdem in zwei Bands engagiert, die Lola Montez Band und The Pig Sisters. Zu den Ausstellungsvorbereitungen und Vernissagen filmt Christiaan Tonnis regelmäßig Videodokumentationen, mittlerweile sind es etwa 90 Stück, die ihr hier im Werkverzeichnis von 2009 bis 2016 ansehen könnt.

 

KONTAKT: KVFM – Kunstverein Familie Montez e.V.

  Honsellbrücke am Hafenpark, Honsellstraße 7, 60314 Frankfurt

   Mi – Fr 14-18:30 Uhr, Sa – So 13-19 Uhr, an Events variierend

   Email: macke-frankfurt@t-online.de

    Webseite: http://www.kvfm.de

fb_icon_325x325    Facebook: https://www.facebook.com/montezffm

CREDITS

Fotos: Kunstverein Familie Montez

Text: Artikel beim Feinripp Magazine